Das Unterwerk

Endlich ein Ort dieses Jahr, der einem interessanten Lost Place nahekommt. Tatsächlich wohne ich nur gute 20 Minuten davon weg, ich wusste schon länger über den Ort Bescheid, hatte ihn aber eigentlich immer ignoriert. Leere Industriehallen sind nun auch wirklich nicht sehr spannend, aber ich sollte mich täuschen! Dieses Unterwerk hat sowohl architektonisch als auch historisch viel zu bieten. Im Zuge der zunehmenden Elektrifizierung der angrenzenden Eisenbahnstrecke wurde 1922 ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, dabei ging es um die Gestaltung zweier Unterwerke eines Teils der Strecke, während das zweite noch heute in Betrieb ist, steht das baulich spannendere heute leer. Der mehrfach abgesetzte zweigeschossige Baukörper wurde 1925 fertiggestellt, und fällt durch die markante Gestaltung schon von weitem auf. Der angrenzende Bahnsteig ist heute noch in Betrieb, das Gebäude ist heute noch Eigentum der ÖBB. Im Laufe seiner Zeit schien auch eine Umnutzung zur Ausbildungswerkstatt stattgefunden zu haben, scheinbar wurden hier auch Schienen gelagert. Für mich ging es über ein Fenster auf der Hinterseite hinein, das Erdgeschoss ist gut abgeriegelt und der einzige Weg rein war ein Fenster etwa 2 Meter über dem Boden.

Für mich mit meiner geringen Größe nicht ganz einfach, aber mit einer kleinen Kletterpartie und etwas Hilfe ging es auch. Danach ging es auf der anderen Seite etwas über einen Meter hinein. Links fand sich die charakteristische Halle mit den großen Fenstern und einem großen Lastkran etwas weiter. Warum das halbe Trampolin da liegt? Keine Ahnung…

Rechts führte eine Treppe ins Obergeschoss, dort fanden sich neben der großen Werkshalle, wo wohl auch Schienen gelagert wurden noch die allerdings völlig leeren Büroräume.

Eine metallene Wendeltreppe führte noch weiter nach oben. Dort ein weiterer leerer Raum mit einem passenden Spruch an der Wand.

Über eine weitere Treppe kam man in den höchsten und letzten Raum des Gebäudes. Ein quadratischer Aufbau mit runden Fenstern, ich schätze, dass es mit dem Holzboden wohl eine Art Pausenraum war, zudem hatte man hier einen guten Blick über das Gelände.

Raus ging es wieder auf dem selben Weg, glücklicherweise ließ sich aber noch ein Stuhl als Steighilfe finden 😉 Und damit war’s das wohl für 2020 mit den Lost Places nehme ich an…leider hat es alles nicht so funktioniert wie geplant, aber das war ja nicht nur bei mir so. Ich hoffe, dass ich in meinem mittlerweile 10ten Jahr dann mehr zu bieten habe.

Cheers!

~ Roach ❤

3 Gedanken zu “Das Unterwerk

  1. Hey, Annine, mega spannend, was Du da so machst! Erinnert mich an die Pubertät, da sind wir in verlassene Häuser nachts eingestiegen. War ein ganz schönes Abenteuer. Aber Du setzt da natürlich mit deinen Erlebnisse noch mal einen drauf. Bin gespannt, wo Du das nächste Mal hingehst.
    LG Tamara

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  2. Huhu, das solche großen Gebäude wie das Unterwerk einfach leer stehen – schön dass du es besuchen konntest. Ich finde die Fotos sehr schön und kann mir anhand ihnen vorstellen, wie es im Unterwerk gewesen sein mag, als das Leben dort noch pulsierte. Und der Spruch zu Theorie und Praxis ist einfach grandios. Gab es irgendwo einen Hinweis auf die Quelle? liebe Grüße Bettina

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